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Mischkultur im Erdbeeranbau -
Erste Erfahrungen im Martelltal

Das Prinzip des Intercropping (Mischkultur) beruht auf dem gleichzeitigen Anbau von verschiedenen Pflanzenarten auf derselben Fläche. Dabei wächst eine Hauptkultur zusammen mit Nebenkulturen (Abb. 1) . Im besten Fall können so die limitierte...

Das Prinzip des Intercropping (Mischkultur) beruht auf dem gleichzeitigen Anbau von verschiedenen Pflanzenarten auf derselben Fläche. Dabei wächst eine Hauptkultur zusammen mit Nebenkulturen (Abb. 1). Im besten Fall können so die limitierte Ressource „Boden“ effizienter genutzt, die Aufnahme von Nährstoffen begünstigt sowie interessante Zusatzerträge erzielt werden.

Material und Methoden

Der zweijährige Versuch wurde in Gand in der Gemeinde Martell angelegt. Die Erdbeerpflanzen (Elsanta, Typ WB-Waiting Bed) sowie die verschiedenen Komplementärpflanzen wurden im Mai 2020 jeweils in Misch- und Monokultur unter einem Folientunnel auf Dämmen angebaut.

Der Versuchstunnel wurde in Parzellen bestehend aus je 18 Erdbeerpflanzen (50.000 Pflanzen/ha) und neun Pflanzen einer jeweiligen Komplementärkultur (25.000 Pflanzen/ha) unterteilt (Verhältnis 2:1). Um dieses System mit einer Monokultur zu vergleichen, wurden auch getrennte Parzellen ausschließlich mit Erdbeerpflanzen oder Nebenkulturen angelegt. Alle Erdbeerpflanzen wurden in der Vorblüte einmal vorbeugend mit Netzschwefel gegen Mehltau behandelt.

Ergebnisse

Die Mischkultur konnte den Ertrag an vermarktungsfähigen Erdbeeren zumeist nicht steigern (Tab. 1). Einzige Ausnahme war die Kombination aus Erdbeere und Pfefferminze (+ 10%). Der Ertragsrückgang bei allen anderen Kombinationen ist auf den Konkurrenzeffekt zwischen den Kulturen zurückzuführen. Dies gilt auch für den meist geringeren Ertrag der Nebenkulturen. Die Pfefferminze und der Schnittlauch bildeten die Ausnahme, da deren Ertrag um 20 bis 40% in der Mischkultur im Vergleich zur jeweiligen Monokultur anstieg.

Mithilfe des Parameters ‚Land Equivalent Ratio‘ (LER) können Produktionsergebnisse genauer beurteilt werden. Der LER-Wert gibt die relative Landfläche an, welche in der Monokultur erforderlich ist, um den gleichen Ertrag wie in der Mischkultur zu erzielen. Wie aus Tab. 2 hervorgeht, hatten alle Pflanzenkombinationen, ausgenommen Erdbeere und Ringelblume, einen LER-Wert über 1, was auf eine effizientere Ressourcennutzung in der Mischkultur hindeutet.

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Blattanalysen zeigten, dass einige Mischkulturen die Aufnahme einzelner Nährstoffe durch die Erdbeerpflanzen begünstigten. Die Blätter von Erdbeeren, die in Kombination mit Pfefferminze oder Oregano angebaut wurden, wiesen beispielsweise einen...

Blattanalysen zeigten, dass einige Mischkulturen die Aufnahme einzelner Nährstoffe durch die Erdbeerpflanzen begünstigten. Die Blätter von Erdbeeren, die in Kombination mit Pfefferminze oder Oregano angebaut wurden, wiesen beispielsweise einen höheren Gehalt an Stickstoff (+10%) und Phosphor (+20%) auf.

Eine Verminderung von Schadmilben wurde auf Erdbeerblättern in Mischkultur mit Pfefferminze, Lavendel, Schnittlauch, Thymian und Oregano festgestellt (Tab. 3). Dieses Ergebnis ist auf die Freisetzung von flüchtigen bioaktiven Verbindungen zurückzuführen, die einen abweisenden Effekt auf Schadmilben besitzen.

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Fazit Die Erdbeererträge in der Mischkultur sind in den meisten Kombinationen geringer, jedoch kann durch den Verkauf von Nebenkulturprodukten der Nettoerlös gesteigert werden. Darüber hinaus muss die Rolle des Landwirts als Gestalter und Bewahrer...
Fazit

Die Erdbeererträge in der Mischkultur sind in den meisten Kombinationen geringer, jedoch kann durch den Verkauf von Nebenkulturprodukten der Nettoerlös gesteigert werden. Darüber hinaus muss die Rolle des Landwirts als Gestalter und Bewahrer der Biodiversität hervorgehoben werden. Zukünftige Versuche zur Mischkultur werden am Versuchszentrum Laimburg folgen.

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