Verschiedene Arten von Monilinia-Pilzen können bei Steinobst das Schadbild Frucht- oder Braunfäule und die Spitzendürre verursachen, auch Triebspitzen-Monilia genannt. Zu den wichtigsten Erregern zählen hierbei die drei Arten Monilinia laxa, Monilinia fructigena und Monilinia fructicola. Die ersten beiden Arten kommen in Europa natürlich vor, M. fructicola hingegen gilt als invasive Art und wurde erstmals vor 20 Jahren im europäischen Steinobstanbau nachgewiesen. Aufgrund ihres ähnlichen Erscheinungsbildes sind die verschiedenen Arten am Obstbaum nicht unterscheidbar, auch die auftretenden Symptome können den einzelnen Arten nicht zugeordnet werden. In der Folge sind Laboruntersuchungen erforderlich, um eine zuverlässige Identifizierung der Arten vorzunehmen.
Großflächiges Monitoring
Um festzustellen, welche Monilinia-Arten in Südtirol vorkommen, wurden im Februar 2020 insgesamt 155 Proben von Fruchtmumien von Kirschen, Zwetschgen, Pfirsichen, Mandeln und Marillen im Vinschgau, Burggrafenamt, Eisacktal, Bozen und im Überetsch-Unterland gesammelt (Abb. 1). Fruchtmumien eignen sich besonders gut zum Nachweis von Monilinia, da der Erreger in diesen den Winter überdauert (Abb. 2). Im Labor wurden die Fruchtmumien zerkleinert und mit molekularbiologischen Verfahren untersucht, um festzustellen, ob sich Monilinia-Pilze im Pflanzenmaterial befinden und um welche Art es sich dabei handelt.